Landwirtschaft der Zukunft
Die Landwirtschaft hat es nicht einfach: sie soll genug Lebensmittel mit guter Qualität produzieren, sie muss eine Fülle von gesetzlichen Standards (Tierwohl, Umwelt, Arbeitsschutz, …) erfüllen, sie soll schädliche Auswirkungen auf die Umwelt vermeiden, den ländlichen Raum lebenswert und oft auch touristisch attraktiv erhalten, sie soll nachhaltig und energiesparend wirtschaften und letztlich müssen die Familien auf den Höfen auch noch von ihrem Ertrag leben können. Eine Quadratur des Kreises, zumal Landwirte und Landwirtinnen getrieben sind von den Ansprüchen der Verbraucher*innen, der Konkurrenz des (Welt-)Marktes und den Vorgaben der EU-Agrarpolitik. Die Landwirtschaft braucht klare Perspektiven.
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Grundsätzlich gilt für mich: Jeder Landwirt und jede Landwirtin hat das Recht auf ein gesellschaftsübliches Einkommen!
In Baden-Württemberg werden 45,3 % der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt, deutschlandweit sind es 52 %. Dafür sind in unserem Land die Siedlungsfläche und der Waldanteil höher. Mit 13 % Flächenanteil an der Landwirtschaftsfläche ist der Ökolandbau in Baden-Württemberg über dem Bundesdurchschnitt von 10,2 % - Tendenz steigend.
Viele persönliche Gespräche mit Menschen aus der Landwirtschaft zeigen immer wieder, dass die Landwirt*innen unter dem angekratzten öffentlichen Image leiden, wobei das Ansehen der ökologischen Landwirtschaft deutlich besser ist.
Natürlich: es ist nicht wegzuschweigen, dass die konventionelle Landwirtschaft von der Wissenschaft für 80 % des Verlustes der Artenvielfalt verantwortlich gemacht wird. Im Ökolandbau ist die Anzahl an Ackerwildkräutern wesentlich höher und jedes dieser Pflanzenarten ist spezifische Nahrung für 10 bis 15 Insektenarten.
Der Ökolandbau bietet auch Vorteile für das Grundwasser, weil der Eintrag von Stickstoff um 30 bis 40 % niedriger liegt. Dies ist wichtig für unsere Region, da das großflächige Wassereinzugsgebiet im Langenauer Ried, aber auch Teile der Albhochfläche als „Problemgebiet“ eingestuft sind. Im Ökolandbau liegt die Emission des klimaschädlichen Lachgases um bis zu 40 % niedriger und der Humusaufbau ist erklärtes Ziel, was die Bodenfruchtbarkeit verbessert, das Klimagas CO2 bindet und die Fähigkeit zur Wasserspeicherung verbessert. Dies ist in Trockenjahren besonders wichtig.
Letztlich sind Ökoprodukte auch deutlich weniger mit Schadstoffen belastet, was insbesondere jungen Familien mit Kindern wichtig ist. Während Obst- und Gemüseproben aus konventionellem Landbau 2019 im Durchschnitt über 1,5 mg toxische Pestizide pro kg enthielten, waren es bei Ökoprodukten nur 0,040 mg pro kg, vermutlich durch unbeeinflussbaren Lufteintrag. In konventionellen Proben waren im Schnitt 5 verschiedene Pestizide nachzuweisen.
Es hat durchaus seine Gründe, dass die grün-geführte Landesregierung in Baden-Württemberg einen deutlichen Anstieg des Ökolandbaus auf 40 % in den nächsten Jahren anstrebt. Allerdings sind die Handlungsmöglichkeiten sehr begrenzt, denn die Agrarpolitik wird überwiegend in Europa und im Bund gestaltet. Das Land kann jedoch über das FAKT-Progamm gewissen Einfluss nehmen, und diese Möglichkeit sollten wir konsequent nutzen: für das Grundwasser, für das Klima, für die Artenvielfalt und für gesunde Lebensmittel ohne Schadstoffe.
Die Landespolitik sollte die ökologische Transformation der Landwirtschaft finanziell, durch Fortbildung und durch logistische Begleitung unterstützen. Ökoprodukte sind manchmal etwas teurer, aber die gesellschaftlichen Folgekosten der konventionellen Landwirtschaft sind ungleich höher. Aus diesem Grund sollten wir als Verbraucher*innen voll auf Ökoprodukte setzen, damit die Nachfrage die Landwirtschaft zur Umstellung auf Ökolandbau animiert.
16.01.2021
Robert Jungwirth
In Baden-Württemberg werden 45,3 % der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt, deutschlandweit sind es 52 %. Dafür sind in unserem Land die Siedlungsfläche und der Waldanteil höher. Mit 13 % Flächenanteil an der Landwirtschaftsfläche ist der Ökolandbau in Baden-Württemberg über dem Bundesdurchschnitt von 10,2 % - Tendenz steigend.
Viele persönliche Gespräche mit Menschen aus der Landwirtschaft zeigen immer wieder, dass die Landwirt*innen unter dem angekratzten öffentlichen Image leiden, wobei das Ansehen der ökologischen Landwirtschaft deutlich besser ist.
Natürlich: es ist nicht wegzuschweigen, dass die konventionelle Landwirtschaft von der Wissenschaft für 80 % des Verlustes der Artenvielfalt verantwortlich gemacht wird. Im Ökolandbau ist die Anzahl an Ackerwildkräutern wesentlich höher und jedes dieser Pflanzenarten ist spezifische Nahrung für 10 bis 15 Insektenarten.
Der Ökolandbau bietet auch Vorteile für das Grundwasser, weil der Eintrag von Stickstoff um 30 bis 40 % niedriger liegt. Dies ist wichtig für unsere Region, da das großflächige Wassereinzugsgebiet im Langenauer Ried, aber auch Teile der Albhochfläche als „Problemgebiet“ eingestuft sind. Im Ökolandbau liegt die Emission des klimaschädlichen Lachgases um bis zu 40 % niedriger und der Humusaufbau ist erklärtes Ziel, was die Bodenfruchtbarkeit verbessert, das Klimagas CO2 bindet und die Fähigkeit zur Wasserspeicherung verbessert. Dies ist in Trockenjahren besonders wichtig.
Letztlich sind Ökoprodukte auch deutlich weniger mit Schadstoffen belastet, was insbesondere jungen Familien mit Kindern wichtig ist. Während Obst- und Gemüseproben aus konventionellem Landbau 2019 im Durchschnitt über 1,5 mg toxische Pestizide pro kg enthielten, waren es bei Ökoprodukten nur 0,040 mg pro kg, vermutlich durch unbeeinflussbaren Lufteintrag. In konventionellen Proben waren im Schnitt 5 verschiedene Pestizide nachzuweisen.
Es hat durchaus seine Gründe, dass die grün-geführte Landesregierung in Baden-Württemberg einen deutlichen Anstieg des Ökolandbaus auf 40 % in den nächsten Jahren anstrebt. Allerdings sind die Handlungsmöglichkeiten sehr begrenzt, denn die Agrarpolitik wird überwiegend in Europa und im Bund gestaltet. Das Land kann jedoch über das FAKT-Progamm gewissen Einfluss nehmen, und diese Möglichkeit sollten wir konsequent nutzen: für das Grundwasser, für das Klima, für die Artenvielfalt und für gesunde Lebensmittel ohne Schadstoffe.
Die Landespolitik sollte die ökologische Transformation der Landwirtschaft finanziell, durch Fortbildung und durch logistische Begleitung unterstützen. Ökoprodukte sind manchmal etwas teurer, aber die gesellschaftlichen Folgekosten der konventionellen Landwirtschaft sind ungleich höher. Aus diesem Grund sollten wir als Verbraucher*innen voll auf Ökoprodukte setzen, damit die Nachfrage die Landwirtschaft zur Umstellung auf Ökolandbau animiert.
16.01.2021
Robert Jungwirth
Insektensterben und Artenschutz
Stechmücken an lauen Sommerabenden sind lästig, aber Stechmücken sind nur eine Art unter etwa 33.000 Insektenarten in Deutschland. Die Studie des Entomologischen Vereins Krefeld, 2017 in den Medien diskutiert, hat die Öffentlichkeit aufgerüttelt: Innerhalb von 25 Jahren ist die Insektenmasse in Deutschland um über 75 % zurückgegangen. Studien aus Baden-Württemberg unterstützen diesen Trend: An der Beobachtungsstation im Randeker Maar sind 98 - 99 % mancher Schmetterlingsarten verschwunden. Diese Ergebnisse sind dramatisch, denn Insekten spielen eine immens wichtige Rolle im Ökosystem.
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Warum brauchen wir Insekten?
Etwa 80 % unserer Nahrungspflanzen, aber auch viele Futterpflanzen, werden durch Insekten bestäubt, so dass ohne Insekten die Lebensmittelproduktion dramatisch sinken würde. Insekten sind Teil des Nahrungskreislaufs, so dass auch Vögel, Fledermäuse, Reptilien, Amphibien, Spinnen oder Fische ohne Insekten nicht überleben. Ohne Blütenpflanzen gibt es keine Bienen und keinen Honig. Insekten räumen auf: Sie zersetzen Totholz, Pflanzenreste, Nahrungsabfälle, Kot, Tierkadaver usw. zu Dünger für das Pflanzenwachstum. Insekten sind Teil des ökologischen Gleichgewichtes und sie gehören zum globalen Naturerbe.
Forscher, so die auch die anerkannte Wissenschaftsakademie Leopoldina, sagen, dass etwa 80 % des Insektensterbens durch die intensive Landwirtschaft verursacht wird, denn großflächige Agrar-Monokulturen bieten keine Blütennahrung, in einer ausgeräumten Landschaft fehlen Heckenstreifen und blütenreiches Straßenbegleitgrün als Vernetzungsstrukturen, die Stickstoffüberdüngung lässt die Pflanzenvielfalt verarmen, Kreiselmähwerke vernichten 50-60 %, Mulchmähwerke und Rasenmäher 85 – 88 % aller Kleinlebewesen pro Mähvorgang und nicht zuletzt machen Pestizide, insbesondere die Insektizide den restlichen Insekten den Garaus. Schottergärten, Asphaltversiegelung, künstliches Licht, Verkehr, Klimawandel oder Windräder sind weitere, aber nachrangige Ursachen.
Korrelierend zu den Insekten nehmen Vögel, Fische, Amphibien, Fledermäuse und andere Kleintiere ab. Gleichzeitig verschwinden auch immer mehr Pflanzenarten: Von den 220 in Baden-Württemberg bekannten Ackerwildkräutern sind 17 Arten ganz verschwunden und 75 stark bedroht. Mit diesen Kräutern sterben auch die Insekten, denn jedes dieser Kräuter ist spezifische Nahrungspflanze von 10 – 15 Insektenarten.
Baden-Württemberg ist mit dem neuen Biodiversitätsstärkungsgesetz, das im Konsens mit Bauernverband und Naturschutzverbänden formuliert wurde, einen wichtigen Schritt vorangekommen:
Wissenschaftler*innen sagen, dass die Menschheit maximal 7 bis 10 Jahre ohne Insekten überleben kann. Der Erhalt der Artenvielfalt ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Menschen und es ist unsere gemeinsame Aufgabe, gegen das Artensterben zu kämpfen. Wir sind gemeinsam für das globale Naturerbe verantwortlich. Ich bitte Sie ausdrücklich darum, Ihren Privatgarten naturnah zu gestalten und Lebensmittel aus dem ökologischen Anbau zu bevorzugen. Sie entscheiden mit Ihrem Geldbeutel über die Produktionsweise bei Lebensmitteln.
Dass der Artenschutz auf Landesebene weiter politisch gestärkt wird, ist mir ein absolut wichtiges Anliegen.
09.01.2021
Dr. Robert Jungwirth
Etwa 80 % unserer Nahrungspflanzen, aber auch viele Futterpflanzen, werden durch Insekten bestäubt, so dass ohne Insekten die Lebensmittelproduktion dramatisch sinken würde. Insekten sind Teil des Nahrungskreislaufs, so dass auch Vögel, Fledermäuse, Reptilien, Amphibien, Spinnen oder Fische ohne Insekten nicht überleben. Ohne Blütenpflanzen gibt es keine Bienen und keinen Honig. Insekten räumen auf: Sie zersetzen Totholz, Pflanzenreste, Nahrungsabfälle, Kot, Tierkadaver usw. zu Dünger für das Pflanzenwachstum. Insekten sind Teil des ökologischen Gleichgewichtes und sie gehören zum globalen Naturerbe.
Forscher, so die auch die anerkannte Wissenschaftsakademie Leopoldina, sagen, dass etwa 80 % des Insektensterbens durch die intensive Landwirtschaft verursacht wird, denn großflächige Agrar-Monokulturen bieten keine Blütennahrung, in einer ausgeräumten Landschaft fehlen Heckenstreifen und blütenreiches Straßenbegleitgrün als Vernetzungsstrukturen, die Stickstoffüberdüngung lässt die Pflanzenvielfalt verarmen, Kreiselmähwerke vernichten 50-60 %, Mulchmähwerke und Rasenmäher 85 – 88 % aller Kleinlebewesen pro Mähvorgang und nicht zuletzt machen Pestizide, insbesondere die Insektizide den restlichen Insekten den Garaus. Schottergärten, Asphaltversiegelung, künstliches Licht, Verkehr, Klimawandel oder Windräder sind weitere, aber nachrangige Ursachen.
Korrelierend zu den Insekten nehmen Vögel, Fische, Amphibien, Fledermäuse und andere Kleintiere ab. Gleichzeitig verschwinden auch immer mehr Pflanzenarten: Von den 220 in Baden-Württemberg bekannten Ackerwildkräutern sind 17 Arten ganz verschwunden und 75 stark bedroht. Mit diesen Kräutern sterben auch die Insekten, denn jedes dieser Kräuter ist spezifische Nahrungspflanze von 10 – 15 Insektenarten.
Baden-Württemberg ist mit dem neuen Biodiversitätsstärkungsgesetz, das im Konsens mit Bauernverband und Naturschutzverbänden formuliert wurde, einen wichtigen Schritt vorangekommen:
- Mit dem anvisierten Anstieg des Ökolandbaus steigt auch die Vielfalt und Menge der Pflanzen- und Kleinlebewesen.
- Der Schutz von artenreichen Biotopen wie Streuobstwiesen wird gestärkt.
- Schottergärten, die eigentlich schon durch die Landesbauordnung untersagt waren, sind nun definitiv verboten.
- Die Biotopvernetzung wird gestärkt.
- Das Land Baden-Württemberg hat die Ausgaben für den Naturschutz in den letzten 10 Jahren verdreifacht und erhält bundesweit die beste Benotung für diese nachhaltigen Naturschutzmaßnahmen.
Wissenschaftler*innen sagen, dass die Menschheit maximal 7 bis 10 Jahre ohne Insekten überleben kann. Der Erhalt der Artenvielfalt ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Menschen und es ist unsere gemeinsame Aufgabe, gegen das Artensterben zu kämpfen. Wir sind gemeinsam für das globale Naturerbe verantwortlich. Ich bitte Sie ausdrücklich darum, Ihren Privatgarten naturnah zu gestalten und Lebensmittel aus dem ökologischen Anbau zu bevorzugen. Sie entscheiden mit Ihrem Geldbeutel über die Produktionsweise bei Lebensmitteln.
Dass der Artenschutz auf Landesebene weiter politisch gestärkt wird, ist mir ein absolut wichtiges Anliegen.
09.01.2021
Dr. Robert Jungwirth
Natur- und Landschaftsschutz
Natur ist Lebensqualität. Ein naturnahes Lebensumfeld dient der Erholung, animiert zu Freizeitaktivitäten und fördert unser psychisches Wohlbefinden. Der Blick in die naturnahe Landschaft vermittelt das Gefühl von Freiheit und ist doch gleichzeitig vertraute Heimat. Natur ist unser globales Erbe, das es zu bewahren gilt.
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Doch der Schutz von Natur und heimatlichem Landschaftsbild sind nicht selbstverständlich. So betrug der Flächenverbrauch in Baden-Württemberg im Jahr 2000 täglich 12 Hektar, im Jahr 2019 waren es noch 4,8 Hektar. Der Flächenverbrauch ist der Zeit der grün-geführten Regierung zwar deutlich zurückgegangen, aber immer noch fressen sich Wohn- und Gewerbeflächen in die freie Landschaft und die Verkehrsflächen nehmen zu. 9,3 % der Landesfläche sind durch Besiedlung überbaut und 5,6 % sind Straßenflächen, Parkplätze und andere Verkehrsflächen. Dieser Flächenverbrauch von rund 15 Fußballfeldern pro Tag kann auf Dauer nicht gut gehen.
Gleichzeitig bemängeln die Naturschutzverbände, dass viele wertvolle Naturflächen durch intensive Bewirtschaftung, durch Luftverschmutzung oder andere Einflüsse zerstört oder beeinträchtigt werden. Dies gefährdet die seltenen Tier- und Pflanzenarten in unserem Land.
Die intensiv bewirtschaftete Ackerflur bieten Tieren und Pflanzen nur wenige Überlebensmöglichkeiten. Die höchste Artendichte findet sich auf den besonderen Standorten, die oft als Biotope geschützt sind. In unserer Region sind dies die Donauauen, die Felsköpfe am Albrand, die Magerrasenflächen bzw. Wacholderheiden, aber auch Streuobstwiesen viele Schluchtwälder und andere. Häufig sind diese Biotope verinselt, weil Vernetzungsstrukturen fehlen, so dass ein genetischer Austausch der Tiere und Pflanzen nicht stattfinden kann.
Folgende Maßnahmen sind deshalb einzufordern:
Die Natur ist Grundlage allen Lebens und ohne Natur überlebt auch der Mensch nicht. Die ökologische Vielfalt der Natur ist unser gemeinsames Erbe, für das wir als Gesellschaft verantwortlich sind. Deshalb gilt es „zu erhalten, was uns erhält“, wie es prägnant im grünen Landtagswahlprogramm formuliert ist.
Dafür werden wir uns stark machen.
07.01.2021
Dr. Robert Jungwirth
Gleichzeitig bemängeln die Naturschutzverbände, dass viele wertvolle Naturflächen durch intensive Bewirtschaftung, durch Luftverschmutzung oder andere Einflüsse zerstört oder beeinträchtigt werden. Dies gefährdet die seltenen Tier- und Pflanzenarten in unserem Land.
Die intensiv bewirtschaftete Ackerflur bieten Tieren und Pflanzen nur wenige Überlebensmöglichkeiten. Die höchste Artendichte findet sich auf den besonderen Standorten, die oft als Biotope geschützt sind. In unserer Region sind dies die Donauauen, die Felsköpfe am Albrand, die Magerrasenflächen bzw. Wacholderheiden, aber auch Streuobstwiesen viele Schluchtwälder und andere. Häufig sind diese Biotope verinselt, weil Vernetzungsstrukturen fehlen, so dass ein genetischer Austausch der Tiere und Pflanzen nicht stattfinden kann.
Folgende Maßnahmen sind deshalb einzufordern:
- Gliederung der großen Ackerfluren durch Grün- und Heckenstreifen als Trittsteine für Pflanzen und Tiere.
- Konsequenter Schutz der bestehenden Biotope und Sonderstandorte.
- Ausbau der Biotopvernetzung.
- Weitgehender Verzicht auf Mulchen entlang der Straßen und Wege, weil jeder Mulchvorgang über 85 % der dort heimischen Kleinlebewesen vernichtet.
Die Natur ist Grundlage allen Lebens und ohne Natur überlebt auch der Mensch nicht. Die ökologische Vielfalt der Natur ist unser gemeinsames Erbe, für das wir als Gesellschaft verantwortlich sind. Deshalb gilt es „zu erhalten, was uns erhält“, wie es prägnant im grünen Landtagswahlprogramm formuliert ist.
Dafür werden wir uns stark machen.
07.01.2021
Dr. Robert Jungwirth
Mobilität und Verkehr
Mobilität ist Teil unseres Lebensalltags, sei es zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen oder für Freizeitaktivitäten. Mobil zu sein, ist auch ein Stück Lebensqualität. Durchschnittlich sind Menschen in Deutschland etwa eine Stunde pro Tag unterwegs.
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Unser Mobilitätsverhalten verursacht allerdings auch Probleme: So sind in Baden-Württemberg etwa 30 % der klimaschädlichen Abgase durch den Verkehr verursacht: etwa 20 % der CO2-Belastung und rund 60 % der Stickoxide stammen aus den Auspuffrohren.
64 % der Menschen leiden unter Lärmbelastung. Als Ursache steht ganz vorne der motorisierte Individualverkehr (PKW), aber auch der LKW-Verkehr. Neben Lärm beeinträchtigt auch die Feinstaubbelastung die Gesundheit und verringert die Lebenserwartung.
Etwa 5 % der Bundesfläche sind durch Verkehrswege mit Asphalt versiegelt und sind damit als Naturfläche verloren und insbesondere große Straßen durchschneiden Lebensräume von Tieren und Pflanzen.
Mehrere Tausend Menschen verlieren jedes Jahr in Deutschland ihr Leben durch Verkehrsunfälle und ein Vielfaches davon erleidet Verletzungen oft mit langfristigen gesundheitlichen Folgen.
Es ist höchste Zeit, Mobilität neu zu denken und eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik zu gestalten:
Wenn wir den Klimawandel in den Griff bekommen wollen, müssen wir auch die Mobilität verändern. Dazu braucht es gute politische Rahmenbedingungen und Ihre Bereitschaft, diesen Weg mitzugehen. Das ist gut fürs Klima, gut für die Natur und gut für unsere Gesundheit.
Für den Alb-Donau-Kreis heißt das z.B. mehr und bessere Radwege, eine S-Bahn im Halb-Stundentakt und ein konsequentes Buskonzept. Dafür werde ich mich stark machen.
02.01.2021
Dr. Robert Jungwirth
64 % der Menschen leiden unter Lärmbelastung. Als Ursache steht ganz vorne der motorisierte Individualverkehr (PKW), aber auch der LKW-Verkehr. Neben Lärm beeinträchtigt auch die Feinstaubbelastung die Gesundheit und verringert die Lebenserwartung.
Etwa 5 % der Bundesfläche sind durch Verkehrswege mit Asphalt versiegelt und sind damit als Naturfläche verloren und insbesondere große Straßen durchschneiden Lebensräume von Tieren und Pflanzen.
Mehrere Tausend Menschen verlieren jedes Jahr in Deutschland ihr Leben durch Verkehrsunfälle und ein Vielfaches davon erleidet Verletzungen oft mit langfristigen gesundheitlichen Folgen.
Es ist höchste Zeit, Mobilität neu zu denken und eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik zu gestalten:
- Insbesondere junge Menschen bevorzugen das Fahrrad als Verkehrsmittel: Das schont die Umwelt, ist gut für die Gesundheit und spart Asphaltfläche, denn Radfahrer*innen benötigen im Durchschnitt nur ein Achtel der Verkehrsfläche im Vergleich zum PKW. Radwege und begleitende Radinfrastruktur müssen deshalb gezielt ausgebaut werden, zumal rund die Hälfte aller Wege im Lebensalltag kürzer als 5 km sind und somit ideal zum Radfahren. Fachleute schätzen, dass 30 % unserer Fahrten problemlos mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können.
- In großen Ballungszentren fahren bis zu 70 % der Menschen mit Bahn, Bus oder Tram, im ländlichen Bereich kommen wir kaum über 10 %. Dieser Vergleich bedeutet, dass die Menschen grundsätzlich bereit sind, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wenn das Angebot stimmt. Im Zielkonzept 2025 für den Bahnverkehr hat das Land Baden-Württemberg mindestens einen Stundentakt von 6 bis 24 Uhr auf allen Bahnstrecken definiert. Gleiches ist auch für alle relevanten Buslinien im Land angedacht. Bei höherem Verkehrsaufkommen sollen die Taktzeiten verkürzt werden. Nur ein gutes ÖPNV-Angebot macht PKW-Fahrten überflüssig.
- Wohnen, Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten sollen zusammen geplant werden, um den Menschen Wege, Zeitaufwand und Kosten zu ersparen und die Umwelt zu entlasten.
- Große Gütermengen gehören auf die Schiene, denn der LKW-Verkehr ist immer noch Dieselrußproduzent Nummer 1.
Wenn wir den Klimawandel in den Griff bekommen wollen, müssen wir auch die Mobilität verändern. Dazu braucht es gute politische Rahmenbedingungen und Ihre Bereitschaft, diesen Weg mitzugehen. Das ist gut fürs Klima, gut für die Natur und gut für unsere Gesundheit.
Für den Alb-Donau-Kreis heißt das z.B. mehr und bessere Radwege, eine S-Bahn im Halb-Stundentakt und ein konsequentes Buskonzept. Dafür werde ich mich stark machen.
02.01.2021
Dr. Robert Jungwirth